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Prinzessin Delphine von Belgien: So lebt die uneheliche Königstochter

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Delphine Boël nimmt an einer Pressekonferenz teil.
Die belgische Prinzessin Delphine kämpfte lange um ihre Anerkennung als Tochter des früheren Königs Albert II. © Thierry Roge / dpa

Delphine Boël ist offiziell Prinzessin von Belgien: Dies folgte aus einem DNA-Test, zu dem ihr Vater Albert II. von Belgien im Jahr 2020 gerichtlich gezwungen wurde.

Brüssel – Delphine Boël, auch bekannt als Delphine von Belgien, wurde am 22. Februar 1968 im belgischen Uccle geboren. Sie ist die Tochter der belgischen Adeligen Sybille de Sélys Longchamps, die mit dem Unternehmer Jacques Boël verheiratet war.

Prinzessin Delphine von Belgien: Kindheit, Jugend und Familie

Delphine wuchs in London, fernab des königlichen Palastes in Brüssel auf. In die britische Metropole war ihre Mutter mit ihr ausgewandert, nachdem sie sich von ihrem Ehemann getrennt hatte. Später ging Delphine auf ein Schweizer Internat, wo sie ihren Schulabschluss machte.

Anschließend setzte sie ihre Ausbildung in London an der Chelsea School of Arts fort, wo sie ein Kunststudium absolvierte und im Jahr 1990 mit dem Bachelor abschloss. Passend zu ihrem Studiengang ist Delphine von Belgien als Künstlerin tätig. Sie stellt vornehmlich Skulpturen und Collagen her, die sie bereits auf zahlreichen Ausstellungen zeigte.

Seit 2003 lebt Delphine mit dem Texaner James „Jim“ O‘Hare zusammen. Das Paar ist nicht verheiratet, hat aber zwei gemeinsame Kinder: Tochter Josephine wurde 2003 geboren, 2008 folgte der Sohn Oscar.

Prinzessin Delphine von Belgien: Ihr Leben als uneheliche Tochter von König Albert II.

Auch wenn Delphine Boël den Nachnamen des Industriellen Jacques Boël trägt, ist dieser nachweislich nicht ihr biologischer Vater. Ihre Mutter unterhielt nach eigenen Aussagen über mehrere Jahre eine Affäre mit dem damaligen belgischen König Albert II., aus der Delphine hervorging. Knapp zwanzig Jahre lang soll diese Liaison angedauert haben.

Auch wenn es zunächst keinerlei Beweise für eine royale Vaterschaft gab und Albert II. diese nicht offiziell anerkannte, wurde Delphine von der Öffentlichkeit sowie von der Presse immer als Mitglied der belgischen Königsfamilie angesehen – bereits lange, bevor sie auch amtlich Prinzessin Delphine von Belgien wurde.

Sie schilderte sowohl in Interviews als auch in ihrer Autobiografie „Couper le cordon“ (dt.: „Die Nabelschnur zerschneiden“), wie Albert II. sich in ihrer Kindheit um sie gekümmert habe und sogar erwogen hätte, seine Frau Paola zu verlassen, um mit seiner Geliebten und seiner Tochter zu leben. Albert II. äußerte sich dazu nicht im Detail, sondern gab lediglich zu, dass seine Ehe schwierige Zeiten durchlebt habe. Seit der Jahrtausendwende bestand keinerlei Kontakt zwischen dem ehemaligen König und seiner unehelichen Tochter, was Delphine und auch ihre Mutter sehr bedauerten.

Prinzessin Delphine von Belgien: DNA-Test bestätigte ihre royale Herkunft

Im Jahr 2018 verlangte Delphine von Belgien einen Vaterschaftstest, um ihre Verwandtschaft zum ehemaligen belgischen Staatsoberhaupt Albert II. endgültig bestätigt zu wissen. Dieser weigerte sich eine DNA-Probe abzugeben, woraufhin Delphine Klage einreichte. In Belgien gilt grundsätzlich der Ehemann der Mutter als Vater eines Kindes – darüber hinaus war die Vaterschaftsfrage in diesem Fall eigentlich bereits verjährt. Dennoch entschied der Verfassungsgerichtshof zugunsten von Delphine und Albert II. musste eine DNA-Probe abgeben.

Diese bewies eindeutig, dass der ehemalige Regent der Vater von Delphine Boël ist. Albert II. blieb nichts anderes übrig, als seine uneheliche Tochter endlich offiziell anzuerkennen. Damit erhielt diese den Titel der Prinzessin und trägt zudem den Beinamen „von Sachsen-Coburg und Gotha“. Auch ihre beiden Kinder wurden somit zur Prinzessin beziehungsweise zum Prinzen von Belgien.

Für die belgische Thronfolge spielen allerdings weder Delphine noch ihre Kinder eine Rolle: Das Amt des Staatsoberhaupts wird Kronprinzessin Elisabeth von Belgien von ihrem Vater, dem derzeitigen Regenten Philippe von Belgien erben.

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