1. 24royal
  2. Griechenland

Konstantin II. von Griechenland: Das bewegte Leben des letzten Königs der Hellenen

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Eva-Maria Moosmüller

Griechenlands Ex-König Konstantin II. hat formal nie abgedankt. Insgesamt 46 Jahre verbrachte er mit seiner Familie im Exil, ehe er 2013 in seine Heimat zurückkehrte.

Porto Heli – Konstantin II. von Griechenland wurde am 02. Juni 1940 in Psychiko bei Athen geboren. Er ist der einzige Sohn von König Paul I. und Königin Friederike. Mit Sophia und Irene von Griechenland hat er eine ältere sowie jüngere Schwester. Sophia heiratete später Juan Carlos I. und wurde zu Königin Sofía von Spanien.

Kurz nach Konstantins Geburt musste die königliche Familie Athen verlassen, nachdem die Deutsche Wehrmacht in Griechenland eingefallen war. Auch wenn das Ende des Zweiten Weltkriegs eine Rückkehr in die Heimat bedeutete, sollte Konstantin eine Zukunft in Griechenland verwehrt bleiben.

Am 06. März 1964 wurde er zum König Griechenlands gekrönt, nur um drei Jahre später das Land verlassen zu müssen, nachdem Georgios Papadopoulos eine Militärdiktatur errichtet hatte. Am 01. Juni 1973 schaffte die Militärjunta die Monarchie ab.

Eine demokratische Volksabstimmung besiegelte ein Jahr später die offizielle Absetzung des Königs. Erst 2013 kehrte Konstantin II. mit seiner Ehefrau Anne-Marie von Dänemark dauerhaft zurück in seine griechische Heimat. 

Konstantin II. von Griechenland: Kindheit und Ausbildung

Als Konstantin II. ein Jahr alt war, fiel die Deutsche Wehrmacht in Griechenland ein. Daraufhin floh die griechische Königsfamilie nach Ägypten und Südafrika ins Exil. Erst nach dem Sturz des Nazi-Regimes kehrte sie 1946 zurück in ihre Heimat. Ein Jahr später starb König Georg II., der Onkel von Konstantin. Daraufhin bestieg der Bruder des verstorbenen Monarchen, König Paul I., den griechischen Thron, was Konstantin zum Kronprinzen machte.

Konstantin II. von Griechenland mit seiner Ehefrau Anne-Marie auf dem Weg zur Hochzeit der schwedischen Kronprinzessin Victoria.
Nach 46 Jahren im Exil lebt der griechische Ex-König Konstantin II. mit seiner Ehefrau Anne-Marie seit 2013 wieder in Griechenland. © dpa / Jochen Lübke

Ab 1949 besuchte er ein Internat in Athen und wurde in allen drei Bereichen des Militärs ausgebildet. Der junge Prinz war sehr sportbegeistert und gewann 1960 in Rom als erster Grieche seit 48 Jahren eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen im Drachensegeln. Im selben Jahr begann Konstantin ein Jura-Studium an der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen. Zeitgleich übernahm er immer mehr königliche Pflichten und begleitete seine Eltern auf internationalen Staatsbesuchen.

Konstantin II. von Griechenland: Seine Regentschaft war nur von kurzer Dauer

Am 06. März 1964 starb König Paul I. an den Folgen einer Krebserkrankung und der erst 23-jährige Konstantin trat seine Nachfolge als König von Griechenland an. Die folgenden Jahre sollten sich als äußerst turbulent erweisen. Griechenland war gespalten zwischen konservativen und sozialistischen Anhängern und das Verhältnis zwischen Ministerpräsident Georgios Papandreou und dem jungen Monarchen war merklich schlecht.

Als Papandreou am 15. Juli 1965 von seinem Amt zurücktrat, ernannte König Konstantin II. weitere Minister, die sich jedoch allesamt nicht lange halten konnten. Die instabile politische Lage eskalierte schließlich: Am 21. April 1967 kam es zu einem Militärputsch, der den einen Monat später angesetzten Neuwahlen ein abruptes Ende bereitete. Der damals noch unerfahrene Konstantin duldete den Putsch anfangs, bis er im Dezember 1967 schließlich einen Gegencoup versuchte. Als dieser scheiterte, begab er sich mit seiner Familie ins Exil nach Rom.

Das Militärregime wurde von Diktator Georgios Papadopoulos angeführt, der auch vor Folter und der Errichtung von Konzentrationslagern nicht Halt machte. Die Verhandlungen des Regimes mit Konstantin II. über eine mögliche Rückkehr nach Griechenland scheiterten, weil der König ein Bekenntnis zur Demokratie forderte. Am 01. Juni 1973 rief Papadopoulos die Republik aus und erklärte das Ende der Monarchie. Noch im selben Jahr wurde der Diktator gestürzt.

1974 stellte Konstantin Karamanlis eine neue demokratische Regierung zusammen und ein Referendum entschied über die Zukunft der Monarchie in Griechenland. Dem König war es dabei nicht erlaubt, sein Exil zu verlassen, um in seiner Heimat für die Krone zu werben. Bei der Volksabstimmung sprachen sich rund 70 Prozent gegen die Rückkehr zur Monarchie aus und Konstantin II. musste Griechenland weiter fernbleiben.

Konstantin II. von Griechenland: Sein Leben im Exil

Nach dem klaren Abstimmungsergebnis zog Konstantin II. mit seiner Familie nach England und ließ sich im Londoner Stadtteil Hampstead nieder. Dort gründete er unter anderem eine griechische Schule. 1981 kehrte er für die Beerdigung seiner Mutter Königin Friederike erstmals zurück in seine Heimat. 1993 folgte ein weiterer zweiwöchiger Urlaub in Griechenland.

1994 verabschiedete die griechische Regierung ein Gesetz, das dem König sämtliche Schlösser und Grundstücke, unter anderem auch die königliche Residenz Tatoi, entzog und seine Staatsangehörigkeit für nichtig erklärte. Daraufhin zog der Exil-Monarch vor Gericht und wandte sich sogar an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Mit Erfolg: Die Enteignung wurde im Jahr 2000 für rechtswidrig erklärt und Konstantin II. erhielt eine millionenschwere Entschädigung. Diese Summe nutzte er, um die „Anna-Maria Foundation“ zu gründen, die sich für griechische Gemeinden einsetzt, die unter Naturkatastrophen zu leiden hatten.

Nach fast einem halben Jahrhundert im Exil kehrte der ehemalige König 2013 mit seiner Ehefrau Anne-Marie zurück nach Griechenland, um dort wieder dauerhaft zu leben. Obwohl seine Regentschaft am 01. Juni 1973 beendet war, hat Konstantin II. selbst nie offiziell abgedankt oder auf seinen Titel verzichtet.

Konstantin II. von Griechenland: Ehe und Familie mit Anne-Marie von Dänemark

Noch bevor an ein Leben im Exil zu denken war, heiratete Konstantin II. am 18. September 1964 die dänische Prinzessin Anne-Marie, eine jüngere Schwester von Königin Margrethe II. von Dänemark. Die beiden hatten sich 1959 kennengelernt, als der damalige Kronprinz Kopenhagen besuchte. Während eines Segelurlaubs in Norwegen machte ihr Konstantin einen Antrag.

Ihr erstes Kind Prinzessin Alexia kam am 10. Juli 1965 zur Welt. Es folgten Kronprinz Pavlos, Prinz Nikolaos, Prinzessin Theodora und Prinz Philippos

Nach ihrer Rückkehr aus dem Exil ließen sich Konstantinos II. und Anne-Marie in Porto Heli nahe Athen nieder.

Auch interessant