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Buckingham-Palast: Alle Infos zur offiziellen Residenz der Könige in London

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Von: Jasmin Farah

Der Buckingham-Palast war die offizielle Residenz von Queen Elizabeth II. in London. Dort empfing die Königin Staatsgäste und hielt Feierlichkeiten ab.

London – Der Buckingham-Palast ist der offizielle Wohnsitz der britischen Könige in London und diente zuletzt Queen Elizabeth II. als Residenz. Darüber hinaus hat der Palast eine repräsentative Funktion für offizielle Staatsanlässe. Erbaut wurde das Schloss im Jahr 1703 vom Herzog von Buckingham und diente zunächst als Stadthaus.

Mit der Regentschaft von Queen Victoria entwickelte sich der Palast zum Hauptwohnsitz des britischen Monarchen. Heute ist der Buckingham-Palast eines der größten Tourismus-Magneten in London, wozu unter anderem die weltweit bekannte Wachablösung beiträgt. 

Buckingham-Palast: Die frühe Geschichte der königlichen Residenz

Der Buckingham-Palast wurde 1703 für John Sheffield, den Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. 1761 erwarb King George III. das Schloss als privaten Wohnsitz und Rückzugsort für seine Familie. Nach seinem Tod ließ sein Sohn King George IV. den Buckingham-Palast erweitern und beauftragte den Architekten John Nash mit der prunkvollen Umgestaltung. Daraufhin entwickelte sich das ursprüngliche Stadthaus in einen wahrlich königlichen Palast mit drei Flügeln samt Innenhof. 

Buckingham-Palast Außenansicht.
Der Buckingham-Palast war die offizielle Residenz von Queen Elizabeth II. © IMAGO / Landmark Media

Als Queen Victoria 1837 den britischen Thron bestieg, kam dem Buckingham-Palast als Hauptresidenz des Königs eine bedeutendere Rolle zu. Nach ihrer Hochzeit mit Prinz Albert wurde ein vierter Flügel auf der Ostseite hinzugefügt, da sich die Königin mehr Raum für ihre Familie und ihren Hofstaat wünschte. Bis heute bildet der Flügel den Abschluss zur Straße The Mall.

Von dem Balkon auf der Ostseite aus winkt die königliche Familie bei offiziellen Anlässen dem Volk zu. Der Marble Arch, der bis dato als Eingang für Staatsgäste diente, wurde dagegen abgebaut und 1851 in der Nähe des Speaker‘s Corner im Hyde Park wiedererrichtet.

Der Buckingham-Palast im 20. Jahrhundert

Nach dem Tod ihres Gemahls zog sich Queen Victoria aus London zurück und der Buckingham-Palast wurde einige Jahre kaum genutzt. Das änderte sich, als ihr Sohn King Edward VII. und später ihr Enkel King George V. an die Macht kamen: Die Residenz wurde nicht nur zum Schauplatz für royale Veranstaltungen und Feiern, sondern auch für offizielle Staatsanlässe. 1913 baute Aston Webb die Ostfassade um und gestaltete sie mit Dreiecksgiebeln und korinthischen Säulen.

Während der Palast während des Ersten Weltkriegs unbeschädigt blieb, war er während des Zweiten Weltkriegs erklärtes Angriffsziel der deutschen Luftwaffe und wurde siebenmal bombardiert. Die königliche Familie hielt sich deshalb überwiegend in Windsor Castle auf. Unter anderem wurde 1940 die Palastkapelle zerstört. Dort entstand 1962 die Queen‘s Gallery, in der Kunstwerke aus der Königlichen Sammlung ausgestellt werden. 

Buckingham-Palast: Luxuriöser Wohnsitz und begehrte Sehenswürdigkeit

Der Buckingham-Palast zählt insgesamt 775 Räume auf einem Areal von 77 Hektar. Dazu gehören 240 Schlafzimmer für die königliche Familie, Gäste und Personal, 92 Büros, 78 Badezimmer und 19 Prunksäle. Außerdem finden sich ein Postamt, eine Arztpraxis, ein Kino, eine Kirche, ein Schwimmbecken sowie eine Kantine hinter den königlichen Mauern. Etwa 800 Personen arbeiten auf dem Palastgelände, das auch einen majestätischen Garten aufweist. Die Queen selbst wohnte in einer Suite im Nordflügel. 

Seit den 1990er Jahren können Royal-Fans mit einer geführten Tour Teile des Palastes besichtigen, wie etwa die Queen’s Gallery und die königlichen Gemächer. Allerdings war dies nur im August und September möglich, wenn sich Queen Elisabeth II. auf ihrem schottischen Landsitz Balmoral aufhielt. Ursprünglich sollten die Einnahmen zur Renovierung von Windsor Castle beitragen, das nach einem Brand beschädigt wurde. 

Zum Touristen-Magneten hat sich außerdem die tägliche Wachablösung („Changing of the Guard“) im Buckingham-Palast etabliert, die rund 40 Minuten dauert. Dabei tragen die Soldaten ihre charakteristische rote Uniform samt schwarzer Bärenfellmütze. Begleitet wird die Ablösung durch eine Gardekapelle, die Militärmärsche oder auch Pop-Songs spielt. Eine Flagge auf dem Dachgiebel des Palasts wies darauf hin, ob sich die Queen derzeit in ihrem Wohnsitz aufhielt oder nicht. Dementsprechend bewachen auch mehr Soldaten den Palast. 

Buckingham Palast: Offizielle Funktion unter Queen Elizabeth II.

Im Buckingham-Palast empfing die Queen Staatsgäste und hielt Zeremonien und Feierlichkeiten ab. Die Staatsbankette gleichen sich dabei mit Hinblick auf Menü und Gästeanzahl, damit alle gleichberechtigt behandelt werden. Auch der Ritterschlag und Ordensverleihungen finden traditionell im viktorianischen Ballsaal des Palasts statt. Das zahlenmäßig größte Event ist das jährliche Gartenfest, bei dem bis zu 9.000 Menschen geladen sind. Zu den Gästen zählen Vertreter von Wohltätigkeitsorganisationen, Kirchen, Kommunalverwaltungen und Militäreinheiten, denen damit für ihren Einsatz gedankt wird. 

Der Buckingham-Palast war nicht die einzige Residenz von Queen Elizabeth. Außerdem nutzte sie Windsor Castle außerhalb von London sowie die schottischen Schlösser Balmoral Castle und Holyrood Palace. 

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