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Herzogin Camilla: Stemmt sich gegen „Leiden im Stillen“

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Von: Annemarie Göbbel

Herzogin Camilla hat eine neue Aufgabe übernommen, für die sie mehr als geeignet scheint. Das Projekt liegt ihr schon lange am Herzen.

London – Camilla, Herzogin von Cornwall (74) weitet ihre Kampagne zur Unterstützung von Frauen, die häusliche und sexuelle Gewalt erlebt und erfahren haben, aus. Ab jetzt ist sie als Schirmherrin für das Mirabel Centre in Lagos in Nigeria zuständig. Es ist das erste Zentrum für sexuelle Übergriffe in diesem Land und kann die starke Stimme aus dem britischen Königshaus bestens gebrauchen. Denn Hilfe wird nur schleppend angenommen.

Herzogin Camilla: Stemmt sich gegen „Leiden im Stillen“

Das 2013 gegründete Zentrum ist zwar ein sicherer Zufluchtsort für Frauen, die Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe erlebt haben, aber die wenigsten trauen sich aus Angst, ihre Stimme zu erheben oder vertrauen dem Angebot nicht. Immerhin mehr als 6.450 Opfern konnte kostenlose medizinische Versorgung und psychosoziale Unterstützung geboten werden.

Herzogin Camilla winkt lachend in einem weißen Sakko im Rahmen der Wimbledon Championships
Herzogin Camilla geht mit einer guten Haltung und Einstellung durchs Leben © Gerry Penny/dpa

„Es ist eine wirklich bahnbrechende Organisation, die Opfern von Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen bei ihrer Suche nach Heilung und Gerechtigkeit unterstützt“, sagte Herzogin Camilla in einer Erklärung. „Ihre lebenswichtige Arbeit bedeutet, dass Frauen nicht länger im Stillen leiden müssen, und ich bin allen wunderbaren Mitarbeitern und Freiwilligen von Mirabel zutiefst dankbar.“

Herzogin Camilla: Hat eigene Erfahrungen mit Verschwiegenheit

Herzogin Camillas Leben war nie bedroht, doch sie kennt sie die Auswirkungen von Schweigen als Geliebte des Sohnes der britischen Monarchin Queen Elizabeth II. (95). Sie dürfte auch deshalb eine Vorstellung davon haben, wie quälend es sein kann, zusätzlich zu den Schrecken der Gewalterfahrung zur Stille verurteilt zu sein.

Außer Mitgefühl hat sie allerdings noch jede Menge Erfahrung mit Wohltätigkeitsorganisationen und Schirmherrschaften. Yvonne Traynor, eine Wegbegleiterin von Rape Crisis in Südlondon, fasst die wichtige Rolle der Herzogin laut „People Magazine“ zusammen: „Wenn jemand von diesem [Camillas] Rang darüber spricht, muss es für die Menschen okay sein, sich zu outen und darüber zu sprechen.“ Die Erfahrung zeigt, dass leider zu oft große Scham Betroffene am Sprechen hindert.

Herzogin Camilla: Das Thema der häuslichen Gewalt lässt ihr keine Ruhe

Das Büro der einstigen Geliebten von Prinz Charles zählt Camillas Engagements zum Thema häusliche Gewalt auf. Schnell ist klar, die Herzogin meint es ernst: Seit 2009 hat sie Heime und Hilfszentren auf der ganzen Welt besucht und 2020 die Schirmherrschaft über die britische Wohltätigkeitsorganisation SafeLives für häusliche Gewalt übernommen. Sie war Gastgeberin von Empfängen für Wohltätigkeitsorganisationen auf diesem Gebiet und hat an zahllosen Diskussionsrunden teilgenommen.

Camilla sitzt im Sessel und hört aufmerksam zu (Symbolbild).
Herzogin Camilla wurde bei einem Herzens-Projekt zur Schirmherrin erklärt (Symbolbild). © Imago

Das Thema lässt ihr offenbar keine Ruhe: Während der Pandemie postete sie auf Prinz Charles‘ und ihrem gemeinsamen Instagram-Account einen Aufruf, eine SMS im Missbrauchsfall zu schicken und sich mit einem zertifizierten Krisenberater verbinden zu lassen.

Erholung von den bedrückenden Themen sucht die 74-Jährige bei ihren Buchprojekten und bei ihrer geheimen Leidenschaft für den Tanz.

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