Prinz William und Prinzessin Kate haben nicht das alleinige Sorgerecht für ihre Kinder
Ein 300 Jahre altes Gesetz sorgt für Kopfzerbrechen. Es stellt Prinz William und Prinzessin Kate vor eine bizarre Hürde, wenn es um ihre drei Kinder geht.
London – Das royale Leben mag seine Vorteile haben, doch gibt es auch eine Kehrseite der Medaille. Denn manchmal ist jahrhundertealte Tradition ein Klotz am royalen Bein. Prinzessin Kate (41) und Prinz William (40) können davon ein Lied singen, auch wenn ihnen das bei der Geburt ihrer gemeinsamen drei Kinder Prinz George (9), Prinzessin Charlotte (7) und Prinz Louis (4) selbst nicht bewusst war. Technisch gesehen gehören sie nicht ihren Eltern, denn das Sorgerecht liegt bei jemand anderem.
Ein altes Sorgerechtsgesetz sieht vor, dass der Monarch die Hoheit über die Enkel hat
In einem Interview mit News.com.au erklärte die royale Expertin Marlene Koenig, was gemeinhin als Sorgerechtsgesetz bezeichnet wird. Laut diesem Gesetz hat „die Herrscherin [alias Queen Elizabeth II. (96, † 2022) zu Zeiten der Geburt des Mini-Trios] das Sorgerecht für [alle] minderjährigen Enkelkinder“. Seit dem Tod der Queen ging dieses Recht an ihren rechtmäßigen Erben König Charles III. (74) über, in dessen Hauptverantwortung nun das Sorgerecht für die Kinder des Thronfolgers liegen.

Sonderfälle erschweren die rechtliche Lage, seit Charles III. König ist: Sein Sohn Prinz Harry (38) und Herzogin Meghan (41) haben den Royals den Rücken gekehrt und wollten sich in Kalifornien jenseits der royalen Rechte und Pflichten ein Leben aufbauen. Seine zweite Ehefrau, Königsgemahlin Camilla (75) bringt weitere fünf Enkelkinder mit in die Ehe. Haben die Kinder Camillas etwa das Sorgerecht für ihre Kinder verloren, seit Charles III. die Thronfolge angenommen hat?
300 Jahre altes Gesetz nimmt dem Prinzen und der Prinzessin von Wales das Sorgerecht
Ein Blick in die Geschichte sollte hier weiterhelfen. Woher kommt dieses Gesetz? Laut Koenig ist die Antwort ganz einfach: Die Regelung geht auf die frühen 1700er-Jahre zurück. König Georg (72, † 1913) „hatte ein sehr schlechtes Verhältnis zu seinem Sohn, dem späteren König Georg II. (76, † 1760), sodass dieses Gesetz erlassen wurde, das den König zum Vormund seiner Enkelkinder machte“. Damit wollte er „den Geist und das Wohlergehen der künftigen Thronfolger schützen“. Und obwohl dieses Gesetz vor über 300 Jahren erlassen wurde, ist es bis heute unverändert und unangetastet geblieben.
Kann es sein, dass sich der Prinz von Wales im Zweifelsfall nach diesem willkürlich erlassenen Gesetz richten muss? Zumindest die verstorbene Queen Elizabeth II. legte anscheinend nicht viel Wert auf diese antiquierte Regelung. Koenig sagt, die Königin mache „keine große Sache“ aus dem Gesetz und bezweifelt, dass sie jemals eingreifen und das Leben ihrer Enkelkinder kontrollieren würde. Da König Charles zwar als traditionsbewusst, aber mehr noch als Modernisierer gilt, dürfte die alte Gesetzgebung auch künftig kein Problem darstellen. Doch wer weiß, wie sich das Verhältnis mit Prinz Harry noch gestaltet. Dann heißt es abwarten und es herausfinden. Verwendete Quellen: news.com.au, insider.com