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„Behandelte das Personal wie Dreck“: So war Prinz Andrew als Kind

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Von: Susanne Kröber

Durch seine Verstrickung in den Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein geriet König Charles’ jüngerer Bruder Andrew in Misskredit. Aber auch in seiner Kindheit hatte er einen miserablen Ruf, wie jetzt enthüllt wurde.

London – Prinz Andrew (63) kam nach König Charles III. (74) und Prinzessin Anne (72) als drittes Kind von Queen Elizabeth (96, † 2022) und Prinz Philip (99, † 2021) zur Welt. Andrew galt als Liebling der Queen, sie hielt jedoch an der traditionellen Vorgehensweise fest, ihren Nachwuchs größtenteils von Kindermädchen erziehen zu lassen. Dennoch habe Prinz Andrew seine Mutter sehr viel öfter zu Gesicht bekommen als seine älteren Geschwister.

„Er war so schrecklich“: Kindermädchen packt über den jungen Prinz Andrew aus

In seinem Buch „Gilded Youth: An Intimate History of Growing Up In The Royal Family“ beleuchtet Autor Tom Quinn, wie in der britischen Königsfamilie von Generation zu Generation an längst überholten Traditionen festgehalten wurde, die erst von den Enkelinnen und Enkeln der Queen durchbrochen zu werden scheinen. So wurde der heutige König Charles III. nur morgens und abends kurz zu seinen Eltern gebracht, Umarmungen und Küsse galten laut Quinn als „etwas peinlich“.

Links Prinz Andrew und Prinz Philip im April 1969 bei den Badminton Horse Trials, rechts Prinz Andrew beim Weihnachtsgottesdienst in Sandringham 2022.
In seiner Kindheit ließen Prinz Philip (2.v.l.) und Queen Elizabeth ihrem Sohn Andrew einiges durchgehen. (Montage) © IMAGO/CoverSpot/ZUMA/Keystone

Bei Prinz Andrew habe Queen Elizabeth II. ihr Verhalten ändern wollen. Zwar sei sie auch bei ihm nicht am Windeln wechseln und füttern interessiert gewesen, sie ließ Andrew aber von seinem Kindermädchen in ihr Arbeitszimmer bringen und dort auf dem Fußboden spielen, wie Tom Quinn in seinem Buch berichtet, das The Sun bereits vorliegt. „Aber sie brachte es nie über sich, sich zu ihm auf den Boden zu setzen.“ Laut Quinn habe sich Prinz Andrew schon früh seinen Geschwistern überlegen gefühlt, „teilweise war das zweifellos einfach angeboren, aber vielleicht lag es auch an der zusätzlichen Aufmerksamkeit, die er von seiner Mutter erhielt.“

Es ist sehr schwierig, ihm gegenüber fair zu sein, weil er so schrecklich war. Er behandelte das Personal, als wäre es Dreck

Ein ehemaliges Dienstmädchen laut „The Sun“ in „Gilded Youth“ von Tom Quinn

Gewaltausbrüche und Tierquälerei: Queen Elizabeth und Prinz Philip ignorierten Andrews Verhalten

In „Gilded Youth“ bricht ein ehemaliges Dienstmädchen sein Schweigen, das im Buckingham-Palast angestellt war, als Prinz Andrew noch ein kleiner Junge war. „Stellen Sie sich einen kleinen Jungen vor, der auf einen Mann mittleren Alters zugeht, der jahrzehntelang für die Queen gearbeitet hat, und sagt: ‚Bring mir dieses Pferd‘, und sich auf ein Spielzeug auf der anderen Seite des Raums bezieht, und der arme Mann musste es holen“, erinnert sich die Angestellte.

Dabei neigte der junge Prinz Andrew offenbar auch zu Gewaltausbrüchen. „Er bekam Schreikrämpfe, wenn er seinen Willen nicht bekam“, erinnert sich das Dienstmädchen. „Er quälte die Corgis gnadenlos, zerschmetterte Dinge, wenn er seinen Kopf nicht durchsetzen konnte, und versuchte oft, sein Kindermädchen zu schlagen.“ Und obwohl Queen Elizabeth II. ihre Corgis so sehr liebte, ließ sie Andrew dieses Verhalten durchgehen, wie in „Gilded Youth“ behauptet wird. „Alle sagten, Andrew sei mit fast jeglicher Art von schlechtem Benehmen davongekommen, weil sowohl seine Mutter als auch sein Vater ihn anbeteten.“

Gegenwind für Prinz Andrew: Angestellte warfen ihn auf den Misthaufen

Eine weitere Episode, die in Tom Quinns Buch geschildert wird, verdeutlicht, dass auch Prinz Philip bei seinem zweiten Sohn gerne mal ein Auge zudrückte.

Das Seltsame war, dass Philip ihn vergötterte und ein Benehmen duldete, das ihn zum Brüllen gebracht hätte, wenn es Charles oder sogar Anne gewesen wäre. Ich erinnere mich, dass Andrew einmal ein wertvolles Spielzeug aus dem Fenster geworfen hat und Philip lachte nur.

Ehemaliges Dienstmädchen laut „The Sun“ in „Gilded Youth“ von Tom Quinn

Einmal habe Prinz Andrew aber dann doch die Retourkutsche für sein Verhalten bekommen. Im Alter von fünf Jahren sei ein gelangweilter Andrew in die Ställe auf Schloss Windsor geschlichen und habe angefangen, die Stallburschen zu ärgern, so Tom Quinn in „Gilded Youth“. „Er ging sogar so weit, mit einem Stock gegen die Beine der Pferde zu schlagen.“ Nachdem die Angestellten ihn mehrfach aufgefordert hätten, damit aufzuhören, „warfen sie ihn auf einen Misthaufen und schaufelten Pferdemist auf ihn.“

Die Queen habe auf den Vorfall nur mit einem „geschieht dir recht“ reagiert, Prinz Andrew sei wütend gewesen, dass das Stallpersonal nicht bestraft wurde. Spätestens seit dem Tod der Queen weht für Andrew nun sowieso ein anderer Wind. Der in Ungnade gefallene Prinz, der seit 2020 kein offizieller Vertreter des Königshauses mehr ist, soll auch bei der Krönung von König Charles III. keine Rolle spielen, wie für seinen Neffen Prinz Harry (38) und dessen Frau Meghan Markle (41) herrscht für Prinz Andrew Balkon-Verbot. Verwendete Quellen: thesun.co.uk

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