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Charles III. verliert kurz vor der Krönung Teil seines königlichen Titels in Kanada 

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Von: Annemarie Göbbel

Kanada verpasst König Charles kurz vor seiner Krönung dem Beispiel Australien folgend einen neuen offiziellen Titel, in dem entscheidende Bezüge gestrichen wurden.

Ottawa – Im gesamten Commonwealth wird der Ruf nach Republikanismus immer lauter. Barbados war das jüngste Land, das die Königin vor 18 Monaten als Staatsoberhaupt absetzte und den Bund des Commonwealth effektiv verließ. Nun folgt Kanada auf Australien mit der Entscheidung, den Titel König Charles III. (74) anzupassen. Und das nur zwei Wochen vor der Krönung.

Der Part im offiziellen Titel Charles III., „Verteidiger des Glaubens“, geht verloren

Ähnlich wie Australien ist Kanada Mitglied des Commonwealth und behält König Charles III. weiter als zeremonielles Staatsoberhaupt. Eine aktuelle Gesetzesänderung, das von der regierenden liberalen Partei um Premierminister Justin Trudeau (51) in das kanadische Parlament eingebracht wurde, veranlasst jedoch, dass der britische Monarch nun unter einem aktualisierten Titel geführt wird. Der Ausdruck „Verteidiger des Glaubens“ wird nicht mehr in die formale Ansprache aufgenommen.

Der Gesetzentwurf löschte auch die Erwähnung des Vereinigten Königreichs in seinem offiziellen königlichen Titel in Kanada. Wurde die verstorbene Queen (96, † 2022) in Kanada als „Queen Elizabeth the Second, by the Grace of God of the United Kingdom, Canada and Her other Realms and Territories Queen, Head of the Commonwealth, Defender of the Faith“ geführt, verliert König Charles den Part „Defender of the Faith“ (dt. Verteidiger des Glaubens) und „of the United Kingdom“. Sein schlichterer Titel lautet damit: „Charles the Third, by the Grace of God, King of Canada and His other Realms and Territories, Head of the Commonwealth“.

Australien bleibt Monarchie

In Australien protestierten wieder hunderte Monarchie-Gegner, um auf die Auswirkungen des britischen Kolonialismus aufmerksam zu machen. Ehemalige Kolonien, die den britischen Monarchen als Staatsoberhaupt abgesetzt haben, können weiterhin Mitglied im Commonwealth bleiben.

In einer Volksabstimmung hatten die Australier im Jahr 1999 mit knapp 55 Prozent der Stimmen für eine Beibehaltung der Monarchie gestimmt. Dem britischen Königshaus spielte damals in die Hände, dass die Befürworter der Republik in der Frage gespalten waren, ob Australien sein parlamentarisches Regierungssystem beibehalten oder ein Präsidialsystem nach Vorbild der USA einführen soll.

Die Titeländerung soll dem Gedanken der „Modernisierung“ Rechnung tragen

Annie Cullinan, Kommunikationsdirektorin des King‘s Privy Council in Kanada, glaubt, dass der Schritt eine notwendige Änderung ist, um die Modernisierung der Rolle des Monarchen im 21. Jahrhundert zu zeigen: „Während wir uns auf die Krönung des neuen Monarchen vorbereiten, wurde eine Entscheidung getroffen, den Titel zu modernisieren, um Kanada mit anderen Commonwealth-Ländern, einschließlich Australien, in Einklang zu bringen“, sagte sie dem kanadischen Fernsehsender CBC.

Queen Elizabeth II. und der Premierminister Kanadas Justin Trudeau pflegten ein herzliches Verhältnis. König Charles III. bekommt die Wünsche nach einer Republik zu spüren (Fotomontage).
Queen Elizabeth II. und der Premierminister Kanadas, Justin Trudeau, pflegten ein herzliches Verhältnis. König Charles III. bekommt die Wünsche nach einer Republik zu spüren (Fotomontage). © Jack Hill/dpa & Stefan Rousseau/dpa

Australien hatte nach dem Tod der Queen im September 2022 bereits „Verteidiger des Glaubens“ und Verweise auf das Vereinigte Königreich aus Charles’ Titel entfernt. Kanadas Entscheidung, die offizielle Anrede des Königs ebenfalls anzupassen, erfolgt inmitten neuer Rufe nach Republikanismus im gesamten Commonwealth. Der aktualisierte Titel von Charles ist nicht die einzige sichtbare Änderung seit der Regierungszeit von Elizabeth II. Im Februar gab die Reserve Bank of Australia (RBA) bekannt, dass der neue Monarch nicht auf der australischen 5-Dollar-Note wie Elizabeth II erscheinen werde. Verwendete Quellen: skynews.com.au

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