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„Zuhören“: Charles III. hat am ersten Commonwealth Day Botschaft für Prinz Harry

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Von: Annemarie Göbbel

König Charles III. ändert gleich am ersten Commonwealth Day ohne Queen Elizabeth II. den Ablauf. Seine Rede hätte an Prinz Harry gerichtet sein können.

London – Erstmals seit Jahrzehnten hat die Royal Family die Feierlichkeiten zum Commonwealth Day ohne die im vergangenen September gestorbene Queen Elizabeth II. (96, † 2022) begangen. Der Commonwealth Day zu Ehren des Staatenbundes, dem jetzt König Charles III. (74) als britischer Monarch vorsteht, ist einer der wichtigsten Gedenktage im königlichen Kalender. Zu der Dachorganisation gehören 56 Länder, zumeist ehemalige britische Kolonien, mit insgesamt mehr als zwei Milliarden Einwohnern. Anders als seine Mutter beging Charles III. seine Rede direkt beim Gottesdienst in der Westminster Abbey und hob die „unverzichtbare Rolle der Institution in den dringendsten Fragen unserer Zeit“ hervor.

König Charles’ großes Thema: Eine nachhaltige und friedliche gemeinsame Zukunft schaffen

Gleichwohl konnte man seine Worte als direkte Botschaft inmitten der Dauerkrise mit seinem Zweitgeborenen an Prinz Harry (38) und seine Ehefrau Meghan Markle (41) verstehen: Charles III. sprach davon, „einander zuzuhören“ und „Probleme gemeinsam zu lösen“. Auch das diesjährige Thema könnte den nach Montecito verzogenen Ex-Royal mitten ins Herz treffen. Es lautete „Forging a Sustainable and Peaceful Common Future“ (dt. Eine nachhaltige und friedliche gemeinsame Zukunft schaffen). Die Beziehung zwischen dem königlichen Vater und seinem jüngsten Sohn erlebt seit Harrys Wegzug in die Vereinigten Staaten große Turbulenzen.

In seiner Rede, die Charles anders als seine Mutter wie ein Priester von der Kanzel der Westminster Abbey hielt, sprach der König von gemeinsamen Werten, Zielen und Handeln und stellte dabei besonders die Jugend in den Mittelpunkt. Sein Appell zeigte auch seine optimistische Einstellung: „Unsere gemeinsame Menschheit birgt eine unermesslich wertvolle Vielfalt an Gedanken, Kulturen, Traditionen und Erfahrungen. Wenn wir einander zuhören, werden wir viele der Lösungen finden, die wir suchen“, sagte er, und wieder konnte sich das Herzogspaar von Sussex direkt angesprochen fühlen.

Der Commonwealth Day zu Zeiten Queen Elizabeths II.

In der heutigen Form existiert der Commonwealth Day seit 1976, seit sich Kanada in dem losen Bündnis aus 54 souveränen Staaten mit dem Vorschlag durchsetzte, einen für das gesamte Gebiet einheitlichen Feiertag einzuführen. Seitdem wurde er immer auf die gleiche Art begangen: In der Westminster Abbey in London beginnt der Tag mit einem ökumenischen Gottesdienst, an dem in aller Regel die britische Queen Elizabeth II. – das Oberhaupt des Commonwealth – teilnahm. Hörfunk und Fernsehen übertrugen danach eine Ansprache der Königin weltweit.

Vor zwei Jahren fand Harrys und Meghans letzter Auftritt als Royal am Commonwealth Day statt

Gleichzeitig würdigte der Monarch seine „geliebte Mutter“ und beschrieb, dass der Commonwealth-Tag ein Moment des Stolzes für die verstorbene Königin Elizabeth sei, die „ihr langes und bemerkenswertes Leben“ in den Dienst der „Commonwealth-Familie“ gestellt habe. An der Feier zum Commonwealth Day nahmen unter anderem die Queen Consort Camilla (75), der Prinz (40) und die Prinzessin von Wales (41), der neue Herzog und die Herzogin von Edinburgh, Edward (59) und Sophie (58), sowie Prinzessin Anne (72) und ihr Ehemann, Vizeadmiral Sir Tim Laurence (68), teil. Nur Prinz George (9), Prinzessin Charlotte (7) und Prinz Louis (4) glänzten mit Abwesenheit, weil sie für Opas Glanzrede nicht die Schule schwänzen sollten.

König Charles III. nutzt den ersten Commonwealth Day ohne Queen Elizabeth II. in London als Apell von der Kanzel an seinen Sohn Prinz Harry in Montecito (Fotomontage).
König Charles III. nutzt den ersten Commonwealth Day ohne Queen Elizabeth II. in London als Apell von der Kanzel an seinen Sohn Prinz Harry in Montecito (Fotomontage). © Jordan Pettitt/dpa &

Sicher hätten Charles’ drei Enkelkinder den Haka, den traditionellen Tanz der Maori, Neuseelands indigener Bevölkerung, der zur Begrüßung des Königspaares aufgeführt wurde, zu gern gesehen. Man kann davon ausgehen, dass sich auch bei Prinz Harry ein Tröpfchen Wehmut beim Betrachten der Szenen mischt. Der alljährliche Gottesdienst war der Schauplatz des letzten offiziellen öffentlichen Auftritts von Harry und seiner Frau Meghan Markle im Jahr 2020 als amtierende Royals, bevor mit Harrys Amtsniederlegung unwiderruflich die Weichen für den anhaltenden Zwist zwischen Harry und seiner royalen Familie gestellt wurden. Verwendete Quellen: england.de, mirror.co.uk

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