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Prinz Andrew: Anwälte haben mysteriöse Vereinbarung versiegeln lassen

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Von: Annemarie Göbbel

Prinz Andrews Anwalt arbeitet daran, die Missbrauchsklage zurückweisen. Eine ominöse Vereinbarung aus 2009 scheint entscheidend zu sein, auch wenn sie vorerst geheim bleibt.

New York City – Die Anwälte des Herzogs von York (61) haben einen US-Richter gebeten, eine rechtliche Vereinbarung aus dem Jahr 2009 unter Verschluss zu halten. Der Inhalt muss brisant sein, sonst würden die Anwälte nicht spekulieren, dass sie Prinz Andrew vor einer Klage schützten könnte. Die Zivilklage wird von der heute 38-jährige Virginia Giuffre angestrebt, die behauptet, der Herzog habe sie mehrfach sexuell missbraucht, als sie 17 Jahre alt war.

Prinz Andrew: Anwälte haben mysteriöse Vereinbarung versiegeln lassen

Aus denen beim Bundesgericht in Manhattan eingereichten Gerichtsunterlagen geht hervor, dass die Anwälte des Prinzen den Antrag an den US-Bezirksrichter Lewis A. Kaplan (76) gestellt haben, der den Vorsitz über die eingereichte Zivilklage führt. Giuffre unterstellt Prinz Andrew den Missbrauch schon lange. Der zweitälteste Sohn Queen Elizabeths II. (95) hat die Vorwürfe jedoch stets entschieden zurückgewiesen.

Prinz Andrew wartet im Anzug draußen auf die Kirchengemeinde zum Sonntagsgottesdienst.
Prinz Andrew hat alle Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen. © Joe Giddens/dpa

Staranwalt Andrew Brettler, der den Herzog vertritt, sagte, er bereite schriftliche Argumente vor, um die Klage von Frau Giuffre abweisen zu lassen. Außerdem will er eine Vereinbarung versiegeln lassen, die seiner Ansicht nach die Klage gegen Andrew verhindert. Richter Kaplan entsprach dem Wunsch nach Geheimhaltung Brettlers einen Tag nach Vorlage einer Kopie.

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Prinz Andrew: Was hat es mit der Vereinbarung auf sich?

Die Vereinbarung wurde laut Guardian zwischen Giuffre und Jeffrey Epstein (66, †2019) getroffen. Epstein war tot in seiner Zelle eines Bundesgefängnisses aufgefunden worden, während er auf ein Verfahren wegen sexuellem Missbrauchs wartete. Sein Tod wurde als Suizid eingestuft.

Prinz Andrew trägt einen Anzug,  schaut traurig aber gefasst zur Seite
Prinz Andrew steht nicht alleine da. Seine Mutter, die britische Königin wird ihm helfen. © Chris Jackson/dpa

Ein weiterer Prozess spielt in puncto Vereinbarung eine Rolle. Das Papier unterliegt der Schutzverfügung einer New Yorker Richterin. Loretta Preska (72) könnte das Dokument freigeben. Prinz Andrews Anwälte werden entsprechend Antrag auf Genehmigung der Veröffentlichung einreichen. Die Vereinbarung befreie Prinz Andrew und andere Personen von jeglicher Haftung, die sich aus den Ansprüchen der Klägerin ergäben, erklärte Brettler in seinen US-Gerichtsunterlagen. Laut dem Guardian entstammt das Papier einer früheren Klageeinreichung Giuffres gegen einen weiteren Mitarbeiter Jeffrey Epsteins, die aber abgewiesen wurde.

Für den Vater von Prinzessin Beatrice und Prinzessin Eugenie ist es höchste Zeit, dass die Klage Gegenwind bekommt. Inzwischen hat sich die britische Königsfamilie von Prinz Andrew als Repräsentant des Hauses Windsor abgewandt, nur die Queen hält zu ihrem Sohn und unterstützt ihn auch finanziell.

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