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„Ich war entnervt“: Prinz Harrys Ghostwriter spricht über schwierige Zusammenarbeit

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Von: Susanne Kröber

J.R. Moehringer verfasste Prinz Harrys Memoiren „Spare“, doch Spannungen führten dazu, dass der Autor den royalen Aussteiger sogar anbrüllte.

Montecito – Mit seiner Biografie „Spare“ (dt.: „Reserve“) sorgte Prinz Harry (38) Anfang des Jahres nicht nur weltweit für Schlagzeilen, sondern lieferte auch einen absoluten Bestseller ab, der sich millionenfach verkaufte. Der Mann hinter „Spare“ ist der Journalist und Autor J.R. Moehringer (58), der als Ghostwriter agierte. Moehringer wurde 2000 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet, veröffentlichte erfolgreiche Romane wie „Tender Bar“ und war auch Ghostwriter von „Open“, den Memoiren von Tennislegende Andre Agassi (53). Die Zusammenarbeit mit Prinz Harry brachte ihn allerdings an seine Grenzen.

Während der Arbeit an „Spare“ kam es zum Streit zwischen Prinz Harry und J.R. Moehringer

Als J.R. Moehringer gemeinsam mit Prinz Harry an „Spare“ arbeitete, kippte die Stimmung an einem Punkt, es kam zu heftigen Wortgefechten. „Ich war genervt von Prinz Harry“, gesteht Moehringer in einem Artikel, den er für das US-Magazin The New Yorker verfasst hat. „Mein Kopf dröhnte, mein Kiefer war zusammengepresst und ich fing an, ihn anzuschreien.“ Selbst mitten im Streit sei Moehringer jedoch bewusst gewesen, wie absurd die Situation ist. „Das ist so seltsam. Ich schreie Prinz Harry an“, zitiert Daily Mail aus dem Artikel.

Die Situation spitzte sich so zu, dass der Autor sogar befürchtete, die Zusammenarbeit an „Spare“ könnte komplett scheitern. „Dann, als Harry anfing, zurückzubrüllen, als sich seine Wangen röteten und seine Augen verengten, drängte sich mir ein Gedanke auf: ‚Halt, es könnte genau hier enden.‘“

Obwohl es nicht das erste Mal war, dass Harry und ich uns stritten, fühlte es sich anders an, es fühlte sich an, als ob wir auf eine Art entscheidenden Bruch zurasten.

J.R. Moehringer

„Bei den Memoiren geht es nicht um dich“: Ghostwriter musste Prinz Harry belehren

Grund für den Disput war ein Abschnitt in „Spare“, in dem es um eine Übung während Harrys Militärzeit ging, bei der der Herzog von Sussex von vermeintlichen Angreifern gefangengenommen werden sollte. Dabei soll Prinz Harry wüst beschimpft worden sein, der Vorfall gipfelte in einer üblen Beleidigung von Harrys Mutter Diana (36, † 1997). „Harry wollte diese Szene immer mit etwas beenden, was er zu seinen Entführern sagte, ein Konter, der mir unnötig und irgendwie albern vorkam“, enthüllt Moehringer in The New Yorker. Immer wieder habe er Harrys Konter herausgestrichen, doch Prinz Harry habe auf den Satz bestanden, was letztendlich zum Streit führte.

Links Prinz Harry bei der Krönung von König Charles III. in der Westminster Abbey, rechts J.R. Moehringer 2021 bei der Kino-Premiere von „The Tender Bar“ in Los Angeles.
Fast wäre ihre Zusammenarbeit gescheitert: Ghostwriter J.R. Moehringer (rechts) packt über heftigen Streit mit Prinz Harry aus. (Fotomontage) © IMAGO/i Images/ZUMA Wire

Schließlich habe Harry ihm erklärt, dass er den Satz unbedingt in seinem Buch haben wolle, um seinen Kritikern Kontra zu geben, die „sein ganzes Leben lang seine intellektuellen Fähigkeiten herabgesetzt hatten.“ Dennoch konnte der erfahrene Autor J.R. Moehringer Prinz Harry schließlich vermitteln, dass sein schlauer Konter das Buch nicht zu besseren Memoiren machen würde.

„Ich sagte ihm, bei allem, was du gerade gesagt hast, geht es um dich. Du möchtest, dass die Welt weiß, dass du einen guten Job gemacht hast, dass du schlau bist. Aber so seltsam sich das anhören mag, bei den Memoiren geht es nicht um dich“, so die Erklärung des Ghostwriters. Um bei den meisten Menschen die größtmögliche Resonanz hervorzurufen, sei der Satz schlicht überflüssig gewesen, was Harry schließlich auch akzeptiert habe. Alle Infos, Bilder und Updates zu Prinz Harry bei der Krönung von Charles III. gibts zum Nachlesen im Live-Ticker. Verwendete Quellen: dailymail.co.uk, newyorker.com

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