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Prinz Philip ist tot: Große Trauer um den Ehemann von Queen Elizabeth II.

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Von: Eva-Maria Moosmüller

Der Herzog von Edinburgh ist gestorben. Die traurige Meldung wurde heute vom britischen Königshaus bestätigt.

Windsor – Prinz Philip ist im Alter von 99 Jahren gestorben. Der Ehemann von Queen Elizabeth II. (94) hatte sich kürzlich noch einer Herz-OP unterziehen müssen und verbrachte knapp einen Monat in zwei verschiedenen Krankenhäusern. Wie das britische Königshaus erklärte, sei der Duke auf Edinburgh nun auf Windsor Castle friedlich eingeschlafen.

Prinz Philip ist tot: Große Trauer um den Ehemann von Queen Elizabeth II.

2017 war Prinz Philip bereits aufgrund seines fortgeschrittenen Alters von seinen öffentlichen Pflichten zurückgetreten. Auch Meldungen über seine angeschlagene Gesundheit kursierten in den letzten Jahren immer wieder in den Medien. Im Januar 2021 hatte sich Philip noch gemeinsam mit Queen Elizabeth II. gegen das Coronavirus impfen lassen. Nur rund vier Wochen später wurde er in das King Edward VII.-Krankenhaus eingeliefert und wenig später in das St. Bartholomäus-Krankenhaus verlegt, wo er sich einer Operation am Herzen unterziehen musste. Nach dem erfolgreichen Eingriff konnte Philip die Klinik zwar verlassen, zur vollständigen Regeneration fehlte dem 99-Jährigen aber am Ende die Kraft.

Er war über 70 Jahre mit Queen Elizabeth II. verheiratet und hätte am 10. Juni seinen 100. Geburtstag gefeiert. Der Vater des britischen Thronfolgers Prinz Charles (72) war bei seinem Volk überaus beliebt – nicht zuletzt wegen seines trockenen Humors und seiner lockeren Sprüche. Der „Duke of Hazard“ ließ zwar so manches Fettnäpfchen nicht aus, sorgte aber auch immer wieder dafür, der vermeintlich steifen Aristokratie etwas mehr Lässigkeit zu verpassen.

Prinz Philip, Herzog von Edinburgh
Prinz Philip, der Herzog von Edinburgh, ist im Alter von 99 Jahren gestorben. © dpa / PA Wire / Danny Lawson

Prinz Philip ist tot: Sein Leben vor dem britischen Königshof

Prinz Philip kam am 10. Juni 1921 als Prinz Philippos Andreou von Griechenland und Dänemark auf der griechischen Insel Korfu zur Welt. Er war der einzige Sohn von Prinz Andreas von Griechenland (62, † 1944) und dessen Ehefrau Prinzessin Alice von Battenberg (84, † 1969). Er stammte vom deutschen Adelsgeschlecht Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg ab.

Als Philip geboren wurde, bestand die Ehe seiner Eltern bereits nur noch auf dem Papier. Sein Vater ließ sich später mit seiner Geliebten in Monte-Carlo nieder, während der junge Prinz mit seiner psychisch angeschlagenen Mutter und seinen vier älteren Schwestern zunächst im Exil in Paris lebte. Als sich der Zustand seiner Mutter Alice nicht besserte, wurde sie in eine psychiatrische Klinik in der Schweiz eingewiesen. Philip lebte ab diesem Zeitpunkt bei unterschiedlichen Verwandten in ganz Europa.

1939 ging er als Kadett an das Royal Naval College in Dartmouth und kämpfte auf der HMS Valiant bei der Schlacht bei Kap Matapan im Zweiten Weltkrieg. Er erhielt sogar eine militärische Auszeichnung für besondere Tapferkeit.

Ebenfalls mit 18 Jahre lernte Philip seine spätere Ehefrau Elizabeth kennen. Bis zur Verlobung der beiden sollte es weitere acht Jahre dauern. Am 20. November 1947 heiratete das Paar schließlich in London – und aus Prinz Philippos von Griechenland und Dänemark wurde der Herzog von Edinburgh.

Prinz Philip ist tot: Ehe und Familie mit Queen Elizabeth II.

Der gebürtige griechische Prinz kam beim britischen Volk zunächst nicht besonders gut an: Er besaß kein großes Vermögen, war kein gebürtiger Brite und hatte zu allem Übel auch noch Schwager, die mit dem NS-Regime in Verbindung gestanden waren. Keine gute Ausgangsposition für einen Prinzgemahl. Mit der Änderung seines Nachnamens in „Mountbatten“ war aber seinerseits zumindest der erste Schritt in Richtung Annäherung getan und mit der Zeit konnte der Ehemann von Queen Elizabeth II. langsam, aber sicher die Sympathien der Briten für sich gewinnen.

Queen Elizabeth II. mit ihrem Ehemann Prinz Philip 1954
Queen Elizabeth II. und Prinz Philip waren über 70 Jahre miteinander verheiratet. Das hat selbst in royalen Kreisen Seltenheitswert. © dpa / UPI INP

Zusammen mit Elizabeth, die 1953 zur britischen Königin gekrönt wurde, hat Prinz Philip vier Kinder: Prinz Charles, Prinzessin Anne (70), Prinz Andrew (60) und Prinz Edward (56). Er wurde achtmal Großvater und sogar neunmal Urgroßvater.

Nicht in allen Situationen ist es Philip leicht gefallen, sprichwörtlich hinter seiner Frau zu stehen. Doch mit den Jahren fand er seinen Platz am britischen Königshof und engagierte sich auch außerhalb des Buckingham-Palastes vielseitig. Von 1955 bis 1957 hatte er beispielsweise den Vorsitz des englischen Fußballverbandes inne. Ab 1964 war er 22 Jahre lang Präsident der „International Federation of Equestrian Sports“, einer Reitsportvereinigung. Er war außerdem Schirmherr von rund 800 Organisationen und feierte 2013 seine 60-jährige Mitgliedschaft bei den Freimaurern.

Prinz Philip ist tot: Seine Sprüche bleiben Kult

„Duke of Hazard“ wurde Prinz Philip einst vom britischen Volk getauft. Dieser Spitzname begleitete ihn zeit seines Lebens und hätte treffender nicht sein können. Der Herzog von Edinburgh war um keinen Witz verlegen und hielt sich auch mit politisch unkorrekten Sprüchen nur selten zurück. Anekdoten über seine Fauxpas und derben Kalauer finden sich zuhauf im Netz. Sogar mehrere Bücher wurden damit gefüllt.

So begrüßte er den damaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl (87, † 2017) 1997 als Reichskanzler. Einem 13-jährigen Jungen, der dem Prinzen bei einem Treffen erzählte, er wolle einmal Astronaut werden, riet er, vorher etwas abzuspecken. Den britischen Kultsänger Tom Jones (80) fragte er, ob er mit Kieselsteinen gurgle und er erkundigte sich bei einem Treffen mit australischen Ureinwohnern, ob sie mit Speeren aufeinander werfen würden.

Einen Parkplatzwächter, der den Prinzen nicht erkannt hatte, bezeichnete Philip als „hirnlosen Blödmann“ und dem Ex-Diktator Alfredo Stroessner (93, † 2006) bestätigte er bei einem offiziellen Besuch in Paraguay, dass er sich freue, in einem Land zu sein, das nicht vom Volk regiert werde.

Auch in der Netflix-Hitserie „The Crown“*, in der Prinz Philip in den ersten Staffeln von Matt Smith (38) und später von Tobias Menzies (47) gespielt wird, ist der bissige Humor des Prinzgemahls immer wieder Thema.

Prinz Philip spricht bei einem Besuch in Cairns mit Aboriginals.
Wenn Prinz Philip zu – meist politisch unkorrekten –Scherzen aufgelegt war, war niemand vor ihm sicher. Australische Ureinwohner fragte er einmal bei einem Besuch in Cairns, ob sie mit Speeren aufeinander werfen. © dpa / epa PA / Fiona Hanson

Prinz Philip ist tot: Seine Gesundheit machte ihm immer wieder zu schaffen

Bereits an seinem 90. Geburtstag hatte Prinz Philip angekündigt, seine Präsenz bei öffentlichen Terminen reduzieren zu wollen. Im Alter von 96 Jahren zog er sich gänzlich von seinen royalen Verpflichtungen zurück. Immer wieder gab es in den letzten Jahren Meldungen über den fragilen Gesundheitszustand des Prinzgemahls: 2011 musste er wegen verstopfter Arterien stationär behandelt werden, 2012 verursachte eine anhaltende Blasenentzündung gesundheitliche Probleme. 2018 unterzog er sich einer Operation an der Hüfte und zu Weihnachten 2019 war er wegen grippeähnlicher Symptome in einer Klinik.

Im Januar 2019 hatte der Herzog von Edinburgh außerdem einen Autounfall verschuldet, bei dem er glücklicherweise aber nicht verletzt worden war. Über Details des Vorfalls wurde ausgedehnt in der Presse berichtet. Mit immerhin 97 Jahren entschied sich Philip dann das Autofahren besser sein zu lassen. Ob dieser Beschluss wirklich zu 100 Prozent freiwillig erfolgte, ist allerdings nicht bekannt.

Im Februar 2021 wurde Prinz Philip wegen zunächst nicht näher benannter gesundheitlicher Probleme in das King Edward VII.-Krankenhaus in London gebracht. Wie später seitens des Buckingham-Palastes erklärt wurde, hatte er sich eine Infektion eingefangen. Anfang März musste Philip zur weiteren Behandlung in das St. Bartholomäus-Krankenhaus verlegt werden, wo er am Herzen operiert wurde. Zwar durfte er die Klinik nach dem erfolgreichen Eingriff wieder verlassen, vollständig erholen konnte er sich von den Strapazen der OP aber nicht mehr.

Prinz Philip ist tot: Auch ein Dorf im Südpazifik trauert

Nicht nur seine Angehörigen, der europäische Adel und Royal-Fans weltweit trauern um den verstorbenen Herzog von Edinburgh. Auch im Inselstaat Vanuatu im Südpazifik stehen die Flaggen vermutlich heute auf halbmast.

Im Zuge der sogenannten „Prinz-Philip-Bewegung“ wurde der Mann von Queen Elizabeth II. von den Bewohnern des Dorfes Yaohnanen seit Jahrzehnten als Gottheit verehrt und angebetet. *buzzfeed.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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