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Queen Elizabeth II.: Das ehemalige Oberhaupt der britischen Königsfamilie im Porträt

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Von: Eva-Maria Moosmüller

Sie war die am längsten regierende Königin in der Geschichte der britischen Royals und hat den Lauf so mancher Dinge in der Welt entscheidend mitgeprägt.

London – Am 21. April 1926 wurde Queen Elizabeth II. als Enkeltochter des regierenden britischen Königs George V. geboren. Nachdem der ältere Bruder ihres Vaters kurz nach seiner Krönung zum König schon wieder abgedankt hatte, wurde die junge Elizabeth plötzlich Kronprinzessin.

1953 bestieg sie dann selbst den Thron – mit gerade einmal 25 Jahren. Mit der Zeit erlangte die Monarchin den Ruf als durchsetzungsfähige, aber auch diplomatische Regentin, die sich nur selten politisch äußert und stets auf den Zusammenhalt des Commonwealth of Nations pocht.

Ihr Privat- und Familienleben geriet durch die vielseitigen Verpflichtungen oft in den Hintergrund. Die Kinder Prinz Charles, Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward blieben oft daheim, während ihre Mutter ausgedehnte Reisen antreten musste. Zwei Krisen brachten in ihrer Regierungszeit den Verlust zweier Mitglieder unter den Royals. Prinz Harry entschloss sich im Jahr 2020 zum Rückzug seinen royalen Aufgaben und Pflichten, Prinz Andrew wurden Titel und Ehren nach einem über Jahre andauernden Missbrauchsskandal, der schließlich in einem Vergleich endete, aberkannt.

Queen Elizabeth II.: Unbeschwerte Kindheit und Aufstieg zur Thronfolgerin

Am 21. April 1926 kam die spätere Königin als Elizabeth Alexandra Mary in London zur Welt. Ihr Vater Prinz Albert Frederick Arthur George war zum damaligen Zeitpunkt Nummer zwei der britischen Thronfolge und verheiratet mit Elizabeth Bowes-Lyon. Zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Margaret erlebte „Lilibet“, wie sie von ihren engsten Familienmitgliedern genannt wurde, eine unbeschwerte Kindheit.

Damals schien es noch unwahrscheinlich, dass Elizabeth jemals den britischen Thron besteigen würde. Mit der überraschenden Abdankung ihres Onkels Edward VIII. im Jahr 1936 ging der Königstitel aber auf ihren Vater über, der daraufhin als George VI. regierte. Elizabeth wurde zur Kronprinzessin und erhielt fortan eine strengere Erziehung, die sie besser auf ihre künftige Rolle an der Spitze der britischen Königsfamilie vorbereiten sollte.

Queen Elizabeth II. sitzt neben ihrem Ehemann Prinz Philip auf dem Thron.
Der britische Thron ist seit über 65 Jahren in fester Hand: Queen Elizabeth II. ist die am längsten regierende Monarchin der Welt. © Suzanne Plunkett/dpa

Queen Elizabeth II.: Kriegsjahre, Hochzeit und Krönung

Während des Zweiten Weltkriegs blieb Elizabeth mit ihrer Familie zunächst in Großbritannien. In den letzten Kriegsjahren wurde sie Teil der Frauenabteilung des britischen Heeres, wo sie eine Ausbildung zur Mechanikerin und LKW-Fahrerin machte.

Im Juli 1947 gab der Buckingham-Palast die Verlobung der Kronprinzessin mit Philip Mountbatten, ihrem Cousin dritten Grades, bekannt. Philip, der zwar britischer Staatsbürger war und in der Royal Navy diente, besaß kein Vermögen und hatte verwandtschaftliche Beziehungen zu Befürwortern des NS-Regimes, weshalb die britische Öffentlichkeit ihm zunächst kritisch gegenüber stand. Etwaiger Widerstände zum Trotz heirateten Elizabeth und Philip am 20. November 1947 in der Westminster Abbey.

Am 14. November 1948 wurde das erste Kind der Thronfolgerin geboren, Prinz Charles. Am 15. August 1950 brachte Elizabeth ihr zweites Kind, Prinzessin Anne, zur Welt. 1960 und 1964 folgten Prinz Andrew und Prinz Edward. Aufgrund von Philips Offiziersdienst lebte das Paar zeitweise in Malta.

Ab Beginn der 1950er Jahre verschlechterte sich der Gesundheitszustand von König George VI. zunehmend. 1952 verstarb der Regent, während seine Tochter gerade Kenia bereiste. Elizabeth wurde mit dem Tod ihres Vaters automatisch zur britischen Königin. Am 02. Juni 1953 erfolgte ihre offizielle Krönung – die Zeremonie war eines der ersten weltweit übertragenen TV-Events.

Queen Elizabeth II.: Widrigkeiten in ihrer Regentschaft

Queen Elizabeth II. ist heute die am längsten regierende Monarchin der Welt. Sie ist das erste und einzige britische Staatsoberhaupt, das ein saphirnes Jubiläum begehen konnte (2017). Während ihrer Regentschaft erlebte sie den Übergang des British Empire zum Commonwealth of Nations. Sie absolvierte über 100 Staatsbesuche und über 180 Reisen ins Commonwealth. In den 1960er und 1970er Jahren verkleinerte sich ihr Einflussgebiet durch die Dekolonisierung Afrikas zunehmend – weltweit schien die britische Monarchie zu bröckeln.

Nicht jeder war Queen Elizabeth II. wohlgesinnt: Im Juni 1981 schoss ein erst 17-Jähriger mit Platzpatronen auf die Königin. 1982 schlich sich ein Eindringling in ihr Schlafzimmer im Buckingham-Palast. Sie verwickelte den Mann in ein Gespräch, bevor er festgenommen werden konnte.

Das Jahr 1992 war für Queen Elizabeth II. ein „Annus Horribilis“: Mit Prinz Charles und Prinzessin Anne trennten sich gleich zwei ihrer Kinder von ihren Partnern. Außerdem brach ein Feuer in ihrem geliebten Windsor Castle aus und beschädigte über 100 Räume schwer. Ihre Zurückhaltung nach dem Tod von Prinzessin Diana sorgte wenige Jahre später bei der britischen Bevölkerung für massives Unverständnis. Man erwartete eine öffentliche Geste der Trauer von der Monarchin, die jedoch lange ausblieb.

Mit der Zeit konnte Queen Elizabeth II. ihre Beliebtheit aber wieder steigern. Der Auftritt Ihrer Majestät bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in London 2012 begeisterte das britische Volk komplett.

Queen Elizabeth II.: Öffentliche Wahrnehmung und private Interessen der Königin

Im Laufe ihrer Regentschaft hielt sich Queen Elizabeth II. mit politischen Aussagen stets zurück. Trotzdem, so behaupten einige Staatsoberhäupter, die über die Jahre mit ihr zusammengearbeitet haben, habe sie im Hintergrund einen gewissen Einfluss auf verschiedenste bedeutende Staatsmänner und -frauen gehabt.

Von der Bevölkerung wird Queen Elizabeth II. jetzt besonders für ihr würdevolles Auftreten, gepaart mit ihrer Unerschütterlichkeit, geschätzt. Sie war auch die erste Regentin, die sogenannte „Royal Walkabouts“ vornahm: Spaziergänge, auf denen sie mit ganz normalen Bürgern über deren persönliche Lebenssituation sprach.

Privat interessierte sich die Königin vor allem für Pferdesport und Pferdezucht. Auch im hohen Alter saß sie manchmal selbst noch im Sattel. Weltweit bekannt ist auch ihre Vorliebe für Corgis.

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