Die monegassische Fürstenfamilie: Alle Infos über die Grimaldis & ihre Geschichte
Die monegassische Fürstenfamilie lebt das Leben der Superreichen, von Skandalen und Schicksalsschlägen bleibt auch sie nicht verschont.
- Seit dem 13. Jahrhundert beherrscht die Familie Grimaldi das Fürstentum Monaco. Noch heute hat das Familienoberhaupt großen politischen Einfluss im Zwergenstaat.
- Das Leben von Fürst Albert II. und seinen Geschwistern Caroline und Stéphanie liefert der internationalen Presse seit jeher regelmäßig Schlagzeilen.
- Die Grimaldis halten an einigen in die Jahre gekommenen Traditionen fest: So haben männliche Nachkommen beispielsweise stets Vorrang in der Thronfolge.
Monaco – Die Familie Grimaldi ist ein weit verzweigtes Adelsgeschlecht, das seit dem 13. Jahrhundert die Herrschaft über das Fürstentum Monaco innehat. Die Mitglieder der Familie zählen zu den reichsten Royals in Europa: Ihr Vermögen – größtenteils durch die Einnahmen des berühmten Casinos in Monte-Carlo erworben – wird auf über 700 Millionen Euro geschätzt.
Oberhaupt der Grimaldis ist Fürst Albert II. (62), der seit dem Tod seines Vaters Rainier III. (81, †2005) im Jahr 2005 offizieller Regierungschef des Zwergenstaates an der Côte d’Azur ist. Mit seiner Frau Fürstin Charlène (43) und den gemeinsamen Kindern Jacques (6) und Gabriella (6) bewohnt er den luxuriösen Fürstenpalast in Monaco-Ville. Alberts Schwestern Caroline (64) und Stéphanie (56) machten ebenso wie ihr Bruder in der Vergangenheit mit so einigen Skandalen auf sich aufmerksam: Ihre Liebesbeziehungen und das gespaltene Verhältnis zu den Medien sorgten über die Jahre immer wieder für Schlagzeilen.
Durch den Hauch von Glamour, der das Fürstentum nicht erst seit der Hochzeit von Rainier III. mit der Schauspielerin Grace Kelly (52, †1982) umgibt, gerät der politische Einfluss des Fürsten oftmals in den Hintergrund. Im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Monarchen bestimmt Albert II. die Regierungsgeschäfte seines Landes nämlich noch immer aktiv mit.
Die monegassische Fürstenfamilie: Die Geschichte der Grimaldis
Die Grimaldis sind ein ursprünglich aus Genua stammendes europäisches Adelsgeschlecht. Bereits im 13. Jahrhundert eroberten sie unter Führung von François Grimaldi (†1309) die Festung von Monaco, die der Familie heute noch als Fürstenpalast dient. Einer Legende zufolge hatte sich François als Franziskanermönch verkleidet Einlass zum Palast verschafft, wo er den Wachmann tötete und seinen Soldaten die Tore öffnete. Das Wappen der Familie Grimaldi zeigt deshalb heute noch zwei Franziskaner, die ihre Schwerter schwingen.
1419 kauften die Grimaldis der Krone von Aragonien offiziell die Herrschaft über Monaco ab. Ihre Regentschaft wurde seitdem nur zwischen 1793 und 1814 durch Napoleon Bonaparte (51, †1821) unterbrochen. Unter der Herrschaft von Louis II. (78, †1949) drohte die monegassische Krone an einen Verwandten aus Deutschland zu fallen, da der Fürst keine offiziellen Nachfahren hatte. Er entschied sich deshalb, seine uneheliche Tochter Charlotte (79, †1977) zu legitimieren. Aus ihrer Ehe mit dem Grafen Pierre de Polignac (69, †1964) entstammte ein 1923 geborener Sohn, der 1949 als Rainier III. den Thron bestieg, nachdem seine Mutter ihm zugunsten verzichtet hatte.
Die monegassische Fürstenfamilie: Das sind die wichtigsten Mitglieder
Fürst Rainier III. schaffte es während seiner Regentschaft, das monegassische Fürstentum zurück zu seinem ehemaligen Glanz zu führen. Bereits kurz nach seiner Thronbesteigung begann er mit umfassenden Renovierungen am Fürstenpalast, die er später insbesondere mithilfe seiner Frau Gracia Patricia weiterführte. Die Fürstin, die vor ihrer Hochzeit unter dem Namen Grace Kelly als Hollywoodschauspielerin Erfolge feierte, wurde zum Inbegriff des Glamours an der Côte d’Azur, für den Monaco noch heute weltbekannt ist. Aus der Ehe mit Rainier entstammen die drei Kinder Albert, Caroline und Stéphanie. Gracias Tod durch einen tragischen Autounfall im Jahr 1982 erschütterte das Fürstentum schwer.
Nach Rainiers Tod im Jahr 2005 ging die Krone an seinen damals noch unverheirateten Sohn, der als Fürst Albert II. von Monaco die Herrschaft übernahm. Seine ältere Schwester Prinzessin Caroline stand lange Zeit an zweiter Stelle der Thronfolge, während seine jüngere Schwester Prinzessin Stéphanie sich zeitweise als Fotomodell und Sängerin versuchte. 2011 heiratete Albert die südafrikanische ehemalige Profi-Schwimmerin Charlene Wittstock. 2014 brachte Fürstin Charlène die Zwillinge Jacques und Gabriella zur Welt, die nun respektive an zweiter und dritter Stelle in der Thronfolge stehen.

Die monegassische Fürstenfamilie: So funktioniert die Thronfolge bei den Grimaldis
Die Legitimation der unehelichen Tochter von Fürst Louis II. im Jahr 1919 stellt eine Ausnahme in der monegassischen Thronfolge dar. Laut Artikel 10 der Verfassung des Landes kann ausschließlich der erste direkte und legitime Nachkomme des Herrschers Ansprüche an die Krone stellen. Obwohl Albert II. 2005 bereits zwei uneheliche Kinder aus früheren Beziehungen hatte, war das Erbe bei seiner Thronbesteigung deshalb noch nicht geklärt.
Mit der Geburt von Prinz Jacques und Prinzessin Gabriella änderte sich dies. Obwohl seine Zwillingsschwester zwei Minuten älter ist, wurde Jacques zum Erbprinz erklärt, da die monegassische Thronfolge nach dem Prinzip der Patrilinearität, also dem Vorrang männlicher Nachkommen im gleichen Verwandtschaftsverhältnis, funktioniert. Das im Jahr 2002 geschlossene zweite monegassisch-französische Abkommen legt entgegen einer früheren Regelung fest, dass Monaco nicht an Frankreich zurückfällt, sollte die Familie Grimaldi keinen legitimen Thronerben stellen.
Die monegassische Fürstenfamilie: Ihre politische Funktion im Zwergstaat
Die Staatsform Monacos ist eine konstitutionelle Erbmonarchie, wobei das Staatsoberhaupt der regierende Fürst ist. Bis 1910 herrschte im Land eine absolute Monarchie, die jedoch nach Unruhen in der Bevölkerung, die in die monegassische Revolution mündeten, abgeschafft wurde. 1911 wurde die erste Verfassung des Landes verkündet. Im Gegensatz zu den meisten anderen bestehenden europäischen Monarchien besitzt der regierende Fürst weiterhin ernstzunehmende politische Einflussnahme.
Albert II. hat die Hoheit über die Exekutive, teilt sich die Macht nach einer Änderung der Verfassung im Jahr 1962 jedoch offiziell mit dem Parlament. Die schwache Stellung des Parlaments in der Regierung bewegte die Europäische Union in der Vergangenheit wiederholt dazu, dem Zwergenstaat mangelndes Demokratieverständnis vorzuwerfen. Die Grimaldis sind damit eines der letzten europäischen Adelsgeschlechter, die noch immer aktiv die Regierungsgeschäfte ihres Landes im Griff haben.
Die monegassische Fürstenfamilie: Der Reichtum der Royals vom Mittelmeer
Das Fürstentum Monaco ist mit einer Millionärsdichte von 32 Prozent der Bevölkerung eine der reichsten Nationen der Welt. Das Vermögen des Staatsoberhauptes Fürst Albert II. wird dabei auf über 700 Millionen Euro geschätzt. Ein Großteil des Reichtums der Familie Grimaldi stammt aus den Einnahmen des berühmten Casinos in Monte-Carlo, außerdem sind der Fürst und seine Verwandten im Besitz von zahlreichen Luxus-Immobilien. Die monegassischen Royals zählen damit zu den reichsten Adelsgeschlechtern Europas und stellen sogar Queen Elizabeth II. (94) in ihren Schatten.
Da Monaco seit Langem als Steuerparadies gilt, finden sich hier die Superreichen aus aller Welt ein, die dem Staat durch ihren verschwenderischen Lebensstil trotzdem die entsprechenden Einnahmen verschaffen. Die Grimaldis zehren jedoch noch ebenso von den Errungenschaften ihrer Vorfahren: Der Fürstenpalast in Monaco sowie die Sommerresidenz in Roc Agel sind ebenso wie zahlreiche Kunstwerke und Oldtimer im Besitz der Familie. Nicht zu unterschätzen ist außerdem das Erbe, das Fürst Albert und seinen Schwestern Prinzessin Caroline und Prinzessin Stéphanie beim Tod ihrer Mutter Fürstin Gracia Patricia hinterlassen wurde. Verschiedenen Schätzungen zufolge brachte die ehemalige Hollywoodschauspielerin ein Vermögen von um die 33 Millionen Euro mit nach Monaco.
Die monegassische Fürstenfamilie: Ihre Skandale und der Umgang mit den Medien
Der Hauch von Glitzer und Glamour, der die Familie Grimaldi stets umschwebt, war im Laufe der Jahre nicht selten gepaart mit einem Hang zum Skandal. Insbesondere die Liebesbeziehungen der monegassischen Royals machten in der Vergangenheit immer wieder Schlagzeilen. So musste sich Fürst Albert II. beispielsweise zu zwei unehelichen Kindern bekennen, während die erste Ehe seiner älteren Schwester Caroline mit dem Playboy Philippe Junot (80) bereits nach kurzer Zeit wieder geschieden wurde. Auch Prinzessin Stéphanie sorgte lange Zeit mit ihrem adelsuntypischen Lebensstil für Gesprächsstoff in den Boulevardblättern. Ihre Karriere als Fotomodell und Sängerin sowie verschiedene Liebesbeziehungen machten sie in den Medien zum Enfant Terrible der Grimaldis.
Auch die Tragik, die das Fürstenhaus an der Côte d’Azur umgibt, wird immer wieder gerne zum Thema gemacht. Der frühe Unfalltod von Fürstin Gracia Patricia sowie das tödliche Bootsunglück von Carolines zweitem Ehemann Stefano Casiraghi (30, † 1990) werden wohl auch in Zukunft nicht aus den Artikeln über die Grimaldis verschwinden. Unter anderem deshalb halten sich viele Mitglieder der Familie in den sozialen Medien eher bedeckt. Caroline fühlte sich von der Berichterstattung über ihr Privatleben gar so gestört, dass sie gerichtlich gegen einige Publikationen vorging. Diese Rechtssprechungen sind heute als Caroline-Urteile bekannt.