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Königin Silvia von Schweden: Alles über die Monarchin aus Heidelberg

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Von: Eva-Maria Moosmüller

Königin Silvia von Schweden: Die bürgerliche Deutsche aus Heidelberg eroberte nicht nur das Herz von König Carl XVI. Gustaf, sondern auch das des gesamten schwedischen Volkes.

Stockholm – Königin Silvia von Schweden wurde am 23. Dezember 1943 in Heidelberg unter dem vollen Namen Silvia Renate Sommerlath geboren. Sie lernte den späteren König von Schweden, Carl XVI. Gustaf im Jahr 1972 kennen, heiratete ihn 1976 und ist seit der Hochzeit Königin von Schweden. Seit 2011 ist sie damit auch die am längsten amtierende Königin in der schwedischen Geschichte.

Erzogen wurde die Monarchin in einem evangelisch-lutherischen Haushalt. Ihre geerdete, normale Erziehung hat sie in das schwedische Königshaus mitgebracht und nach diesen Werten auch ihre drei Kinder großgezogen, die beim schwedischen Volk mit ihrer Warmherzigkeit und Bodenständigkeit sehr beliebt sind.

Sozial engagiert sich die schwedische Königin in vielen Bereichen, besonders am Herzen liegen ihr aber Kinder. Seit 1999 unterstützt sie benachteiligte Kinder mit ihrer „World Childhood Foundation“.

Königin Silvia von Schweden: Kindheit und Leben der bürgerlichen Deutschen

Königin Silvia ist die Tochter des Deutschen Walther Sommerlath und dessen brasilianisch-deutscher Ehefrau Alice Soares de Toledo. Gemeinsam mit den Eltern und ihren drei älteren Brüdern Ralf, Walther und Jörg wuchs sie von 1947 bis 1957 in São Paulo auf, bevor die Familie nach Deutschland zurückkehrte.

In Heidelberg-Wieblingen besuchte die spätere Monarchin dann die Elisabeth-von-Thadden-Schule und später das Luisen-Gymnasium in Düsseldorf, an dem sie 1963 ihr Abitur machte.

Von 1965 bis 1969 studierte sie in München am Sprachen- und Dolmetscher-Institut, an dem sie neben Deutsch und Portugiesisch auch ihre Fähigkeiten in den Sprachen Französisch, Spanisch, Englisch und Schwedisch sowie der schwedischen Gebärdensprache ausbaute.

Einige Jahre arbeitete sie im argentinischen Konsulat in München. In diesem Zuge war sie 1972 auch als Chefhostess bei den Olympischen Sommerspielen in München tätig, wo sie auf den späteren schwedischen König Carl XVI. Gustaf traf.

Königin Silvia von Schweden hält einem Blumenstrauß in der Hand.
Königin Silvia ist bei ihrem Volk sehr beliebt und wird für ihre Bodenständigkeit geschätzt. © dpa / Carmen Jaspersen

Königin Silvia von Schweden: Königliche Hochzeit und Kinder

Silvia Sommerlath lernte den damaligen Kronprinzen Carl Gustaf bereits ein Jahr vor seiner Krönung kennen. Später erzählte die Königin, dass sie den Prinzen damals dabei ertappt habe, wie er sie mit dem Fernglas aus nächster Nähe beobachtet habe, was beide herzhaft zum Lachen brachte. Der 26-jährige Royal verliebte sich damals in die 28-jährige Chefhostess und lud sie zu Verabredungen ein, zu denen er sie in schicken Autos abholte. Ein Jahr später wurde er zum König gekrönt.

Es dauerte noch weitere drei Jahre, bis das Paar offiziell die Verlobung bekannt gab, doch im März 1976 war es soweit und bereits am 19. Juni 1976 folgte die Hochzeit in der Domkirche Sorkyrka in Stockholm. Dazu trug Silvia ein elfenbeinfarbenes Kleid von Dior, ihre Schleppe war sieben Meter lang. Am Vorabend hatte die schwedische Pop-Gruppe ABBA ihren Hit „Dancing Queen“ zum ersten Mal im Fernsehen performt und den Song dem zukünftigen Ehepaar gewidmet.

Zur Hochzeit am nächsten Tag kamen 250.000 Schweden auf die Straßen Stockholms, um die erste Königshochzeit seit fast 200 Jahren zu feiern. Alle Vorgänger Carl Gustafs der letzten 197 Jahre waren bereits verheiratet, als sie zum König gekrönt wurden. Hätte Carl Gustaf seine Silvia ebenfalls vor seiner Krönung geheiratet, hätte er auf seinen Titel und das Thronerbe verzichten müssen, da die Bürgerliche nach schwedischem Recht nicht ebenbürtig war.

Nur ein knappes Jahr nach der Vermählung kam am 14. Juli 1977 Kronprinzessin Victoria zur Welt. Am 13. Mai 1979 folgte Prinz Carl Philip und drei weitere Jahre später, am 10. Juni 1982, wurde Prinzessin Madeleine geboren.

Königin Silvia von Schweden: Soziales Engagement liegt ihr am Herzen

Neben ihren königlichen Pflichten, die in der parlamentarischen Monarchie Schwedens hauptsächlich zeremoniell und repräsentativ sind, engagiert sich Königin Silvia von Schweden auch stark für verschiedene Ehrenämter.

Sie ist Schirmherrin von 62 Vereinigungen, gründete zum Beispiel das „Silviahemmet“, was auf Deutsch „Silviaheim“ bedeutet, in dem Demenzkranke in der Nähe von Schloss Drottningholm betreut werden. Diese Einrichtung arbeitet in Deutschland mit den Maltesern zusammen und setzt das Konzept der Königin auch an anderen Standorten um.

Gemeinsam mit ihrem Ehemann gründete Silvia auch den Königlichen Hochzeitsfonds, der die Forschung auf dem Gebiet des Behindertensports vorantreiben soll. Regelmäßig besucht die Königin auch Gehörlosenheime und setzt sich zum Beispiel für das internationale Online-Gebärdenlexikon „Spread the Sign“ ein.

Außerdem gründete die Königin, die durch ihre warme und offene Art bei ihrem Volk seit Jahrzehnten sehr beliebt ist, 1999 die „World Childhood Foundation“. Das Wohl von Kindern liegt der dreifachen Mutter und siebenfachen Großmutter immens am Herzen, weshalb sie immer wieder zu Achtsamkeit und Nächstenliebe appelliert.

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