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König Felipe VI. von Spanien: Seine Regentschaft inmitten von Skandalen

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Von: Eva-Maria Moosmüller

Vom begehrten Junggesellen zum gewissenhaften Monarchen: Das ist das Leben von König Felipe VI. von Spanien zwischen Familie, Thron und royaler Pflicht.

Madrid – König Felipe VI. erblickte am 30. Januar 1968 in Madrid unter dem vollen Namen Felipe Juan Pablo Alfonso de Todos los Santos de Borbón y Grecia das Licht der Welt. Er ist der einzige Sohn von Juan Carlos I. und Sofía von Spanien und sicherte sich mit seiner Geburt die Thronfolge.

König Felipe VI. hat mit Infantin Elena und Infantin Cristina zwei ältere Schwestern. Da in Spanien männliche Nachkommen in der Thronfolge bevorzugt werden, war die Krone nach seiner Geburt für Felipe reserviert. Der heutige Regent hat bedeutende Vorfahren: Väterlicherseits stammt er aus dem Haus Bourbon-Anjou, mütterlicherseits aus dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg.

Seit 2004 ist Felipe mit der ehemaligen Journalistin Letizia Ortiz verheiratet. Die beiden sind Eltern von Kronprinzessin Leonor und Infantin Sofía.

Am 19. Juni 2014 wurde Felipe zum neuen König Spaniens ernannt, nachdem sein Vater Juan Carlos abgedankt hatte. Er ist derzeit der jüngste Regent Europas.

König Felipe VI. von Spanien: So verliefen seine Kindheit und seine Ausbildung

Als Prinz von Asturien wuchs Felipe im Zarzuela-Palast der königlichen Familie nordwestlich von Madrid auf. Zum designierten Kronprinzen wurde er mit der Thronbesteigung seines Vaters Juan Carlos I. am 22. November 1975 nach dem Tod des spanischen Diktators Franco 1975.

Am 23. Februar 1981 erlebte Felipe im Alter von 13 Jahren ein einschneidendes Ereignis: Das spanische Militär versuchte einen Putsch, dem sich sein Vater entgegenstellte. Während Juan Carlos von Spanien die ganze Nacht lang mit den Offizieren verhandelte, musste sein Sohn im Arbeitszimmer bleiben, um zu sehen, wie sein Vater sein Amt ausübte.

Seine Schulbildung absolvierte Felipe erst in Madrid und später in der kanadischen Stadt Toronto. Mit seiner Volljährigkeit wurde Felipe in einer feierlichen Zeremonie vor dem Parlament als offizieller spanischer Thronfolger vereidigt. Anschließend begann er eine militärische Laufbahn bei der spanischen Armee in den drei Bereichen Heer, Luftwaffe und Marine. 1988 schloss er seine Ausbildung zum Offizier an der Militärakademie in Saragossa ab.

Daraufhin verfolgte der damalige Kronprinz akademische Ambitionen und studierte fünf Jahre lang Jura an der Autonomen Universität Madrid. Hinzu kam ein Master-Studiengang in Internationale Beziehungen an der Georgetown University in Washington. Damit ist er der erste spanische König mit einem akademischen Abschluss.

König Felipe VI. von Spanien mit Königin Letizia und den Töchtern Sofía und Leonor.
Die drei wichtigsten Frauen im Leben von König Felipe VI.: Königin Letizia, Prinzessin Sofía und Thronfolgerin Leonor © IMAGO / agefotostock

König Felipe VI. von Spanien: Vom begehrten Junggesellen zum zweifachen Familienvater

Aufgrund seines attraktiven Aussehens wurde Felipe früher oft als „begehrtester Junggeselle Europas“ bezeichnet. Allerdings hatte er es aufgrund seiner royalen Wurzeln schwer, eine normale Beziehung zu führen. So lehnten seine Eltern etwa seine Verbindung zu dem norwegischen Dessous-Model Eva Sannum ab – mit der Begründung, sie sei nicht standesgemäß.

Seine Traumfrau fand der damalige Thronfolger dann in der spanischen Journalistin Letizia Ortiz. Begeistert waren Sofía und Juan Carlos von Spanien auch von dieser Wahl nicht, da die Reporterin nicht nur bürgerlich, sondern auch noch geschieden war. Daraufhin drohte Felipe damit, für seine Liebste auf den Thron zu verzichten – und bekam schließlich seinen Willen.

Am 01. November 2003 gab das Paar seine Verlobung bekannt, die Traumhochzeit folgte am 22. Mai 2004. In der Almundena-Kathedrale in Madrid gaben sich die beiden vor 1.400 Gästen das Jawort. Ihr Glück wurde von zwei Töchtern gekrönt: Am 31. Oktober 2005 kam Infantin Leonor zur Welt, ihre kleine Schwester Infantin Sofía folgte am 29. April 2007.

König Felipe VI. von Spanien: Thronbesteigung von Skandalen überschattet

Aufgrund zahlreicher Skandale gab Juan Carlos I. am 02. Juni 2014 seine Abdankung bekannt. Daraufhin trat sein Sohn Felipe am 19. Juni 2014 seine Nachfolge als spanischer Monarch an und wurde mit 46 Jahren zum König gekrönt.

Seit Beginn seiner Regenschaft hat er mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Das Ansehen der spanischen Krone hatte unter dem Finanzskandal um Infantin Cristina und deren Mann Iñaki Urdangarin sowie Juan Carlos‘ Affären und Luxus-Trips, darunter eine Elefantenjagd, stark gelitten.

Seine erste Auslandsreise führte König Felipe VI. und seine Frau Königin Letizia in den Vatikan, um einer Privataudienz von Papst Franziskus beizuwohnen.

König Felipe VI. von Spanien: Bruch mit seinem Vater König Juan Carlos I.

Auch wenn mit Felipes Regentschaft eine neue Ära im spanischen Königshaus angebrochen war, von der sich viele Bürger eine Modernisierung erhofften, werden die kritischen Stimmen der Monarchie-Gegner immer lauter. Insbesondere seit bekannt wurde, dass Juan Carlos von Spanien Schmiergelder in Höhe von 100 Millionen Euro aus dem Ausland erhalten haben soll.

Auch König Felipe VI. wurde als Begünstigter der Stiftung genannt, auf deren Konto die Summe überwiesen wurde. Daraufhin zog der amtierende König Konsequenzen und kündigte an, auf seinen Teil des Erbes von Juan Carlos zu verzichten. Außerdem strich er ihm das monatliche Einkommen von 194.000 Euro und machte so den Bruch mit seinem Vater deutlich.

Im August 2020 wurde ein Brief veröffentlicht, in dem Juan Carlos darüber berichtet, er wolle Spanien den Rücken kehren und ins Exil gehen. Der entscheidende Impuls dazu sei von seinem Sohn ausgegangen. Auch eine Rückkehr seines Vaters an Weihnachten habe der König ihm ausgeredet.

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