Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein: Illegale Bären-Jagd in den Karpaten?
Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein soll auf der Jagd in den Karpaten einen Braunbären getötet haben. Die Umweltorganisation Agent Green machte den Fall nun publik.
Covasna – Die rumänische Polizei hat eine Untersuchung eröffnet. Das Opfer: Ein Braunbär, beheimatet in den Wäldern der Karpaten in Rumänien. Es handelt sich allerdings nicht um irgendeinen Bären. Der Bär trug den Namen Arthur, er war beim Abschuss im März 17 Jahre alt und der größte Bär Europas, teilt Gabriel Păun, Gründer der rumänischen Umweltorganisation Agent Green mit. Er kämpft seit Jahren für den Erhalt der Wälder Rumäniens und macht sich gegen die massiven illegalen Rodungen stark. Păun verwies auf Aussagen eines Jagdhüters im Kreis Covasna. Die Bärenjagd ist eigentlich in ganz Rumänien untersagt.
Prinz Emanuel (32) sei jedoch mit einer Sonderbewilligung in den Wäldern unterwegs gewesen. Dem Vernehmen nach sollte er ein Bärenweibchen töten, das angeblich mehrere Bauernhöfe in Ojdula angegriffen habe. Umweltminister Barna Tánczos (44) bestätigte unterdessen in lokalen Medien, dass die Jagd genehmigt war.
Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein: Illegale Bären-Jagd in den Karpaten?
Der Prinz von und zu Liechtenstein lebt eigentlich auf der Riegersburg in der Steiermark. Jetzt ist der Arzt und Schlossverwalter in Schwierigkeiten, weil er Arthurs Leben ohne Abschusserlaubnis ein abruptes Ende gesetzt haben soll. Offenbar habe dem Prinzen, laut Păun, nicht das Wohl der Bauern am Herzen gelegen, sondern die Aussicht auf eine glorreichere Trophäe, weshalb er nicht auf das Bärenweibchen angelegt, sondern das Prachtexemplar Arthur erlegt haben soll, der menschliche Siedlungen weitläufig umlaufen und nie eine Gefahr für Leib und Leben dargestellt habe.

Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein: Jagdhunger unter den Royals
Der Prinz ist mit seinem Jagdhunger nach Trophäen aber nicht allein: Alle Jahre wieder begeben sich finanzstarke Jäger ins Ausland. Beliebt sind vor allem afrikanische Länder wie Tansania, Namibia und Südafrika. Auch der ehemalige König Juan Carlos I. von Spanien (83) verbrachte seine Freizeit im Jahr 2012 auf Elefantenjagd in Botswana. Als Ehrenpräsident des WWF Spaniens war die Empörung über sein Verhalten entsprechend enorm. 2014 trat der Ehemann Königin Sophias von Spaniens (82) zurück und lebt seit 2020 wegen Korruptionsvorwürfen in den Arabischen Emiraten.
Das Fürstenhaus von Liechtenstein wollte „eine private und persönliche Angelegenheit“ nicht kommentieren. Es betonte aber in einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur AFP seine Verbundenheit mit dem Respekt vor der Natur.
Agent Green hat gegen die Trophäenjagd, die den Bestand an Braunbären gefährdet, eine Internet-Petition eingerichtet.